Therapie

Bei den unterschiedlichen Therapiemöglichkeiten stehen wir im engen Austausch mit den Tierbesitzern.

Methode
Insbesondere bei Sehnen- und Gelenkerkrankungen ist der Körper nicht in der Lage, das ursprüngliche Gewebe zu erneuern, sondern ersetzt es durch Reparaturen mit minderwertigem Narbengewebe. Eine Ergänzung bzw. Fortsetzung der bisherigen Methoden liegt in regenerativen Therapieansätzen. Ziel der regenerativen Medizin ist es, die endogene Regenerationsfähigkeit des Gewebes zu stimulieren und durch die Applikation von autologen Zellen und Geweben aus In-vitro-Züchtung das geschädigte Gewebe zu ersetzen.

Zudem unterdrücken sie in geschädigtem Gewebe die Entzündungsreaktion und Narbenbildung und verbessern somit die Regeneration deutlich.

Die Pferdeklinik in Kirchheim gehört zu den Pionieren dieser Therapie. Wenden Sie sich bitte direkt an Herrn Dr. Walliser oder Herrn Dr. Paschke.

Methode
Bei Arthrose und Arthritis wird lokal in den entzündeten Gelenken vermehrt Interleukin 1 (Il-1) gebildet. Dieser Lokalfaktor ist der hauptsächliche Verursacher der Entzündung und des Schmerzes in den Gelenken und hält sich vorwiegend in der Synovia, der Gelenksflüssigkeit, auf. Seine Wirkung wird über Rezeptoren vermittelt. Dieses Interleukin schädigt die Knorpelschicht und lässt die Arthrose fortschreiten.

Eine Entzündung im Körper wird natürlicherweise durch körpereigene Antikörper gegen dieses Interleukin geheilt. Diese werden in bestimmten Blutzellen, den Monozyten, gebildet. Diese Selbstheilung des Körpers kann durch eine einfache Methode effektiv potenziert werden.

Dem Pferd wird Blut mit einer Spezialspritze entnommen, in der das Blut 24 Stunden bei Körpertemperatur „brütet“. Dabei produzieren die Monozyten des Blutes den Antikörper gegen das Interleukin, das anschließend in 100-facher Konzentration vorhanden ist. Zusätzlich werden Wachstumsfaktoren produziert, die die Knorpelregeneration anregen und fördern. Dieses körpereigene Serum wird direkt ins Gelenk injiziert, um dort die Entzündung und Knorpelschäden zu heilen.

Bisher publizierte Ergebnisse bei der Anwendung beim Pferd zeigen beste Verträglichkeit und gute Langzeitergebnisse im Vergleich zu Hyaluronsäure und Cortisonpräparaten.

Ansprechpartner: Dr. Ulrich Walliser

Zahnmedizin
Für das Wohlbefinden des Pferdes ist ein gesundes Gebiss sehr wichtig. Durch unregelmäßigen Abrieb der Zahnsubstanz kommt es zu spitzen Kanten und Haken, die zu schmerzhaften Verletzungen der Backenschleimhaut und der Zunge führen können. Besonders ältere Pferde ohne regelmäßige Zahnkontrollen neigen zur Entwicklung eines Wellengebisses, welches das Fressen erschwert. Auch Karies und abgebrochene Zähne zählen zu den häufigeren Erkrankungen. Zahnerkrankungen beim Pferd können ursächlich für eine Vielzahl von Erkrankungen sein. Um diesen vorzubeugen, ist eine jährliche Zahnkontrolle empfehlenswert.

Hinweise auf Zahnprobleme beim Pferd können sein:

  • Abmagerung trotz guten Futters, unverdaute Futterpartikel im Kot
  • Stumpfes Fell
  • Fallenlassen ganzer Futterpartikel („Wickelkauen“)
  • Langsames Fressen
  • Starkes Speicheln
  • Probleme beim Abbeißen von Brot oder Karotten
  • Oftmals Kolik oder Schlundverstopfung
  • Schwellungen im Kopfbereich
  • Rittigkeitsprobleme

Ablauf einer Routinezahnbehandlung:

Im Anschluss an eine klinische Untersuchung wird das Pferd sediert, um die Maulhöhle genau untersuchen zu können. Nach der Adspektion und Palpation der Kauflächen folgt eine Beurteilung der Einzelzähne mittels Spiegel. Haken, Kanten und Unebenheiten an der Kaufläche werden mittels elektronischer Zahnraspel beseitigt. Zuletzt wird kontrolliert, ob der Mahlvorgang wieder ungestört möglich ist.

Nach einer Zahnbehandlung darf das Pferd für ca. 2 Stunden nichts fressen. Sofern keine zu großen Unregelmäßigkeiten im Gebiss zu finden waren, kann das Pferd am Folgetag wieder normal geritten werden.

Unser Leistungsspektrum:

  • Routinemäßige Zahnbehandlungen und -korrekturen
  • Korrektur von Fehlstellungen und Okklusionsoptimierung des Gebisses
  • Endoskopie der Maulhöhle
  • Röntgen der Zähne und der Kieferhöhlen
  • Untersuchungen im CT in Vollnarkose
  • Zahnextraktion im Stehen oder in Vollnarkose

 

Bei Sehnenverletzungen kommt es im langwierigen Heilungsverlauf zur Entstehung eines Narbengewebes, dessen Elastizität gegenüber der des ursprünglichen Sehnengewebes deutlich reduziert ist. Dieser Mangel an Elastizität verringert die Belastbarkeit und erhöht langfristig das Risiko einer erneuten Erkrankung der betreffenden Sehne.

PRP (Platelet-riched Plasma) ist ein Thrombozyten-Konzentrat, hergestellt durch Anreicherung der Thrombozyten (Blutplättchen) aus dem steril abgenommenen
Blut des Patienten. Dieses wird an die betroffene Stelle der Sehne injiziert und soll die Heilung beschleunigen und somit die Qualität des neu gebildeten Sehnengewebes verbessern.

Die Wirkung der Thrombozyten beruht auf der Freisetzung diverser Botenstoffe, wie zum Beispiel Wachstumsfaktoren, die einerseits die Neubildung von Kollagenfasern fördern, andererseits die Wirkung freigesetzter Entzündungsmediatoren hemmen. So kommt es zu einer Reduktion der Entzündungsreaktion und einer beschleunigten und verbesserten Regeneration des verletzten Sehnengewebes.

Da hier mit dem aufbereiteten Blut des Patienten nur körpereigene Substanzen injiziert werden, ist diese Form der Therapie gut verträglich und nicht dopingrelevant.

Die Akupunktur ist eine Behandlungsmethode der traditionellen chinesischen Medizin, bei der die Wirkung durch das Setzen von speziellen Akupunkturnadeln an bestimmten Punkten des Körpers erzielt wird.

Wir wenden die Akupunktur hauptsächlich bei muskulären Störungen an, die häufig Ursache für Rittigkeitsprobleme sind. Die Akupunktur eignet sich zur Akutbehandlung von Schmerzen und kann auch als regelmäßige prophylaktische Maßnahme zur Gesunderhaltung von Reit- und Sportpferden angewandt werden.

Indikationen:

  • schmerzhafte Muskulatur, Verspannungen
  • verlängerte Lösungsphase
  • Anlehnungsprobleme
  • erschwerte Stellung und Biegung
  • Bevorzugen einer Hand, bzw. erschwertes Reiten einzelner Lektionen auf einer Hand
  • Ungenügende Lastaufnahme

Ablauf:
Nach ausführlicher Anamnese wird das ganze Pferd untersucht und ein Behandlungskonzept erstellt. Die Nadeln verbleiben ca. 45 min im Pferd. Anzahl und Intervall der Behandlungen werden individuell an jedes Pferd angepasst.

Ansprechpartnerin: Dr. Angela Höftmann, Fachtierärztin für Pferde, Schwerpunkt Akupunktur seit 2005

  • Biphosphonate
  • Chiropraxis
  • Stoßwellentherapie, fokussiert und radiär
  • Hilfestellung bei Exoten und Kameliden

Unser Leistungsspektrum überzeugt

Ob Diagnostik, Chirurgie, Therapie oder Notfall- und Intensivmedizin – wir geben alles, wenn es um die Gesundheit Ihres Tieres geht. Und haben für eine Vielzahl von Behandlungsfällen in der Pferdemedizin die richtige Lösung oder Methode in petto.

Diagnostik

Diagnostik

Mit Hilfe modernster Technologien bieten wir verschiedenste diagnostische Möglichkeiten.

Chirurgie

Chirurgie

Wir decken ein breites Spektrum der Weichteil- und Knochenchirurgie ab.

Notfall- und Intensivmedizin

Notfall- und Intensivmedizin

Besonders in Notfallsituationen steht unser Team Ihrem Pferd und Ihnen zur Seite.